24.10.2006 | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
Bis 2011 Umsatzverdopplung mit dieser Region anvisiert // Cryogenes Feinmahlen als weiterer Servicebaustein Mit dem neuen Werk in St. Veit in Österreich setzt Geba (www.geba-ennigerloh.de) auf die boomende kunststoffverarbeitende Industrie im Süden und Südosten Europas. „Wir wollen uns in Österreich, Italien, Ungarn, in der Tschechei und Slowakei sowie in Slowenien als erste Adresse für thermoplastische Granulat- und Pulver-Compounds sowie für Farbbatches positionieren“, erläuterte Joachim Stricker, Vertriebsmanager der Geba Kunststofftechnik GmbH & Co. KG, kürzlich anlässlich einer Pressekonferenz in St. Veit vor europäischen Fachjournalisten. Das Geba-Tochterunternehmen plant, bis 2011 seinen Umsatz im Geschäft mit diesen Ländern mindestens zu verdoppeln. Dies soll vor allem durch einen „Alles aus einer Hand“-Service erreicht werden. Eine zentrale Rolle nimmt dabei das cryogene Feinmahlen von Thermoplasten ein. Das neue Werk hat im Juli dieses Jahres den Betrieb aufgenommen. Insgesamt wurden über sechs Millionen Euro investiert. Die Zahl der Mitarbeiter soll von derzeit 10 bis Mitte nächsten Jahres auf 23 erhöht werden. Zum technischen Equipment zählen unter anderem zwei Extrusionslinien und zwei Anlagen für das cryogene Feinmahlen von Thermoplasten. Beide Prozesse haben in der ersten Ausbaustufe jeweils eine Jahreskapazität von 2.500 Tonnen. Kaltmahlen ergänzt Veredelungskette bei der Compoundierung „Mit dem cryogenen Feinmahlen gehen wir im Vergleich zu unseren Wettbewerbern neue Wege und nehmen unter den europäischen Compoundeuren eine Ausnahmestellung ein“, erläuterte Stricker. „Gerade in den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Pulvern mit geringen Korngrößen und engen Korngrößenverteilungen stark gestiegen. Starkes Wachstumspotenzial sehen wir bei Feinpulvern aus thermoplastischem Polyurethan (TPU) für Slushhäute von Automobil-Instrumententafeln. Hierzu sind wir mit Bayer MaterialScience eine Forschungskooperation eingegangen“, so Stricker. Weitere wichtige Anwendungsfelder sind unter anderem lösemittelfreie und damit umweltfreundliche Schmelzkleber, die atmungsaktive Imprägnierung von Regen- und Sportbekleidung, das Beschichten von Filtervliesen sowie das Kaschieren von Stoff- und Vlieseinlagen bei der Schuhherstellung. Die beiden Kaltmahlanlagen sind für alle gängigen Thermoplasten ausgelegt. Mit ihnen lassen sich kundenspezifizierte Feinpulver mit Korngrößen von 80 Mikrometern – und teilweise geringer – herstellen. Die Pulver können im Prinzip mit allen Additiven ausgerüstet werden, mit denen Geba Kunststoffe veredelt – so etwa mit Farben, Flammschutzmitteln, Additiven zur Verbesserung der Hydrolysebeständigkeit und Leitfähigkeitsverbesserern. Großer Wert wurde auf eine garantierte Qualitätssicherung gelegt. So herrschen bei der Feinpulverproduktion sehr hohe Reinheitsstandards. Alle Anlagenteile, die mit Mahlgut in Berührung kommen, sind in einem Stahl mit sehr geringer Oberflächenrauigkeit ausgeführt. Nach jedem Materialwechsel ist daher eine rückstandsfreie Reinigung der größtenteils geschlossenen Anlage möglich. Zur garantierten Qualitätssicherung gehört auch, dass das Prüflabor des Unternehmens die Eigenschaften der Feinpulver - wie etwa Rieselfähigkeit, Korngrößenverteilung und Farbmetrik - analysiert und jede produzierte Charge mit einem Abnahmeprüfzertifikat versieht. Auf Wunsch untersucht das Prüflabor auch das rheologische Verhalten der Compounds sowie kunststoffspezifische Eigenschaften. Standort St. Veit sichert Kundennähe Viele Tier-1- und Tier-2-Lieferanten der europäischen Automobil-, Elektro-/Elektronik-, Maschinenbau- und Hausgeräteindustrie haben in letzter Zeit aus Kostengründen Fertigungsstätten in Länder wie Tschechien, Ungarn und die Slowakei verlagert. Geba geht deshalb in diesen Ländern von einem überproportional wachsenden Verbrauch an technischen Thermoplasten aus, der im Wesentlichen von anspruchsvollen Anwendungen in der Automobil-, Elektro-/Elektronik- und Telekommunikationsindustrie getragen wird. „Von diesem Wachstum wollen wir profitieren. Die Lage unseres Werkes hier im Kärntner Mehrländereck ist dabei ein echter Standortvorteil“, führte Stricker aus. „Die Wege zu unseren bestehenden und neuen Kunden sind kurz, was sich auch in geringeren Transportkosten niederschlägt.“ „Alles aus einer Hand“-Service für den Kundenerfolg Um auf diesen Märkten Erfolg zu haben, setzt die Geba Kunststofftechnik auf einen „Alles aus einer Hand“-Service, der von der Bauteil- und anwendungsgerechten Rezepturentwicklung über die kundenspezifische Farbgestaltung, Vorserienentwicklung und Materialprüfung bis hin zu kundenspezifischen Logistiklösungen reicht. Potenzielle Kunden profitieren demnach besonders von der Erfahrung, die Geba beim Colour Matching hat. Dies gilt vor allem für Baugruppen für den Autoinnenraum und für Haushaltsgeräte, deren Einzelteile sich aus verschiedenen Thermoplasten zusammensetzen. Die Experten des hauseigenen Farblabors sind dank eines speziellen Rezeptierungsprogramms und einer umfangreichen Farbdatenbank in der Lage, eine Farbübereinstimmung zu erreichen, die auch unter verschiedenen Lichtarten so gut wie konstant bleibt. In Werk St. Veit wurde außerdem das technische Equipment zur Herstellung von Farbmasterbatches in Mikroform installiert. Diese erleben zur Zeit eine starke Nachfrage, weil der Einfärbeprozess mit ihnen wirtschaftlicher und kontrollierter erfolgen kann. „Wir bieten die Farbbatches in Mikroform als Granulat und als Pulver an. Diese Auswahlmöglichkeit vergrößert noch einmal den Verarbeitungsspielraum unserer Kunden“, erklärte Stricker. Umfangreich ist auch der logistische Service der Geba Kunststofftechnik. „Wir lagern Kunststoff-Compounds im Kundenauftrag bei uns ein und liefern sie „just in Time“ in der gewünschten Menge mit Fahrzeugen unseres Fuhrparkes aus. Auf Wunsch kann dieser Service auf Basis einer elektronischen Lagerbestandsführung erfolgen, die mit dem kundeneigenen EDV-System vernetzt ist“, so Stricker. Die Größe eines Auftrags spielt bei compoundiertem Granulat und Pulver primär keine Rolle. Geliefert werden sowohl Labormengen wie auch Klein- und Großchargen. Auf Wunsch werden Chargen bis zu einer Größe von 20 Tonnen in Silomischern homogenisiert. Bild: Geba hat im neuen Werk in St. Veit in Österreich zwei kryogene Feinmahlanlagen mit einer Gesamtkapazität von 2.500 Jahrestonnen installiert. |
Geba Kunststofftechnik GmbH & Co. KG, St. Veit an der Glan/Österreich
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